Brennessel/ Urtica dioica

Allgemein
Zur Familie der Uricaceae gehören zwei Arten, die große und die kleine Brennessel. Beide werden als Heilmittel genutzt. Die große Brennessel wird bis zu 150 cm hoch. Sie blüht von Mai bis Juli. Hauptsächlich findet man sie in der Nähe menschlicher Siedlungen, auf (Eisen-) Schuttplätzen an Grabenrändern oder auf Ödland.
Inhaltsstoffe
In den Blättern finden sich Mineralien, Kalium, Kalzium und viel Eisen. Des Weiteren beinhalten diese Aminosäuren, Histamin und Serotonin, Flavonoide, Karotinoide und Vitamin E. In der Wurzel sind Phytosterole, Lectine, Lignane und Polysaccharide sowie Gerbstoffe enthalten.

Verwendung
Die Brennessel wurde in der Volksmedizin als "blutbildendes" Mittel eingesetzt. Sie galt als Heilmittel gegen Beschwerden beim Wasserlassen sowie gegen Athritis und Rheuma. Bei Ischiasbeschwerden, beim Hexenschuss oder bei entzündlichen Gelenkbeschwerden schlug man sich die Blätter der Brennessel direkt auf die erkrankten Partien um diese zu erhitzen und zu heilen. Äusserlich wurde die Brennnessel ausserdem zur Pflege der Kopfhaut und der Haare verwendet. Außer Hanf und Leinen diente auch die Brennessel zum Weben und Spinnen. Die Kelten stellten aus Nesselfasern Stricke, Säcke und Hemdenstoffe her. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, als Baumwolle nicht ausreichend vorhanden war, kam man auf die Brennessel zurück. Sie galt als Leinen der armen Leute. Noch im 2. Weltkrieg wurde sie verstärkt in Deutschland für Armeebekleidung genutzt.